Das Klima der Zukunft
Wie haben die Ökosysteme im Erdaltertum auf den Klimawandel und die Veränderung der Biodiversität reagiert?
Damit beschäftigt sich das neue internationale Forschungsprojekt „Climate change and biodiversity patterns in the Mid-Palaeozoic“.
Wissenschaftler des Frankfurter Senckenberg-Instituts untersuchen die Lebenswelt des mittleren Erdaltertums.
Da Klima- und Biodiversitätsveränderungen sehr vielschichtig sind, wird die Paläontologie zu Hilfe genommen: Diese betrachtet sehr lange Zeiträume und mittels Fossilien können Veränderungen der organismischen Vielfalt erkannt werden, die oft mit Klimaveränderungen einhergehen. Die wichtige Frage dabei ist, ob diese Veränderungen systematisch sind.
Das Erdaltertum begann vor ca. 542 Millionen Jahren. Es umfasst einen Zeitraum von 290 Millionen Jahren, wobei die mittlere Phase des Erdaltertums geprägt war von starken Zuwächsen an Biomasse: Kontinuierlich mehr Pflanzen haben das Land besiedelt und CO2 aufgenommen. Diese Zunahme an Biomasse veränderte nicht nur die Atmosphäre, sondern vor allem die Entstehung von Sedimenten in den Meeren und an Land. Diese Fossilien und Sedimentschichten geben Hinweise auf Vorkommen und Aussterben von Arten, sowie auf Eiszeiten und die Meeresspiegelschwankungen.
Diese fünfjährige Projekt wird unter Leitung des Senckenberg-Wissenschaftlers Dr. Peter Königshof durchgeführt. Ergebnisse sollen in einer Datenbank langfristig gebündelt werden und den Informationsaustausch erleichtern. Werden diese Daten in Compuermodelle eingespeist, ergibt sich ein genaueres Bild von Klimaveränderungen und deren Ursachen und Folgen. Ziel ist es auch, Handlungsempfehlungen für Antworten auf Klimaänderungen unserer Gegenwart abzuleiten, die auch Auswirkungen auf aktuelle und zukünftige Umweltfonds haben könnten.
Das Projekt ist aktuell das 596. Projekt des IGCP (Internationalen Geowissenschaftlichen Programme). Die Fördersumme von 10.000 Euro pro Jahr für IGCP-Projekte wird nur gewährt, wenn weitere Drittmittel akquiriert werden sowie international zusammen gearbeitet wird. An der AntragstellungNeben waren neben Königshof noch Wissenschaftler aus fünf Ländern beteiligt.